DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunication) ist ein mittlerweile quasi-weltweiter
Standard für ein digitales schnurloses Telefonsystem. Die Anlagen bestehen
aus einer (oder auch mehreren) Basisstationen, welche an das normale Telefonnetz
angeschlossen werden und einem oder mehreren Mobilgeräten, welche mit diesen
kommunizieren können.
Die Basisstationen für die Heimanwendung sind für gewöhnlich
mit dem Ladegerät für das Mobilgerät kombiniert und kennzeichnen
sich durch eine kurze Stummelantenne.
Diese Anlagen arbeiten mit einem digitalen Übertragungsverfahren und verwenden zu Erhöhung der verfügbaren Kanalanzahl (Teilnehmerzahl) sowohl verschiedene Frequenzkanäle wie auch eine Zeitschlitzzstruktur, was zu einem gepulsten Sendesignal führt.
Frequenzbereich:1880-1900 MHz (in Europa) Frequenzkanäle:10 Trägerfrequenzen im Kanalabstand von 1,728 MHz Sendeleistung:250 mW (Spitzenwert für die Basis- und Mobilstation während des Pulses, keine Leistungsregelung).
Die Basisstation sendet bei den meisten Geräten permanent (auch wenn nicht telefoniert wird), das Mobilteil nur während des Gesprächs.
Der SAR-Wert für das Mobilteil ist bei einer mittleren Sendeleistung von 10 mW kleiner als 0,1 W/kg. Zeitschlitze:24 Zeitschlitze zu je 416,7 µs (Burstdauer ca. 368 µs) in einem Rahmen von 10ms (je 12 für Uplink & Downlink)
Im Ruhezustand sendet die Basisstation als Systeminformation alle 10 ms einen ca. 83 µs langen Puls, daraus folgt somit eine mittlere Leistung von etwa 2.1 mW. Während eines Gesprächs werden daraus jeweils ca. 368 µs lange Pulse je Mobilteil. Daraus folgt bei einem telefonierenden Mobilteil ein mit 100 Hz gepulstes Ausgangssignal mit 368 µs Pulslänge, die mittlere Sendeleistung beträgt damit knapp 10 mW.
Das Mobilteil sendet nur während des Gesprächs mit 368 µs langen Pulsen alle 10 ms.
Mehr Technik-Information zu DECT
Messort (Beispiele, Abstand relativ zur Basisstation) Messwert Referenz 50 cm Abstand 160 mW/m² Zeitschrift Wohnung & Gesundheit
(Kopie bei der Bürgerwelle)1,5 m Abstand 17,5 mW/m² Nebenzimmer 10 mW/m² Darunterliegendes Stockwerk 1 mW/m² Zum Vergleich:
GSM-Sendemast (10 Watt, Antenne 17 dBi, 50 m Entfernung, freie Sicht)16 mW/m² Berechnung
Mehr zu Immissionen von DECT-Geräten und deren Messung
Im Unterschied zu herkömmlichen DECT-Telefonen reduzieren ECO-DECT-Telefone die Sendeleistung der Basisstation im Ruhebetrieb um den Faktor 10.000 bis 10.000.000, wenn das Mobilteil in der Station liegt. Dazu ist es wichtig, nur ein Mobilteil pro Station anzumelden und es immer in diese zurückzulegen. Seit 2008 gibt es auch Telefone mit verbessertem ECO-Modus, bei denen mehrere Mobilteile angemeldet werden können und bei denen das Mobilteil außerhalb der Schale verbleiben kann, ohne auf den ECOModus verzichten zu müssen. Im Standby wird die Sendeleistung hier völlig abgeschaltet. Je nach Hersteller wird diese Funktion als Full-ECO-DECT oder ECOModus- Plus bezeichnet.
Strahlungsarme DECT-Schnurlostelefone
Ein Informationspapier vom Bundesamt für Strahlenschutz
Durch ihren Betrieb innerhalb der eigenen Wohnung erhöhen DECT-Telefone die Exposition durch elektromagnetische Felder zusätzlich, wobei kritische Stimmen besonders drei Merkmale dieses DECT-Standards negativ hervorheben:
- DECT-Telefone benutzen zum Datentransfer ein gepulstes Signal, das mit einer Pulsfrequenz von 100 Hz arbeitet.
- DECT-Telefone senden ihr gepulstes Signal nicht nur im Sende-, sondern auch im stand-by-Betrieb. Diese Betriebsweise ist zwar nicht durch den DECT-Standard zwingend vorgeschrieben, wird jedoch von den meisten Herstellern aus technischen Gründen so eingesetzt.
- Die Ausgangsleistung der meisten DECT-Telefone ist nicht regelbar, d.h. die Telefone passen, im Gegensatz zu Mobiltelefonen, ihre Ausgangsleistung nicht den Ausbreitungsbedingungen an, sondern senden stets mit maximaler Ausgangsleistung.
Details zu der Diskussion um Biologische Wirkungen von DECT-Telefonen Information über frühere Schnurlose Telefonstandards: CT1, CT1+ und CT2
Stellungnahme zum Test von DECT-Telefonen in der Zeitschrift Öko-Test "Hier geht der Funk ab" (Bundesamt für Strahlenschutz, Kopie beim BMWi)
Mit diesem Beitrag befasst sich das BfS mit einem Test der Zeitschrift Öko-Test, Ausgabe 02/2004.
Vom DECT Forum, der internationalen Vereinigung der größten DECT-Endgerätehersteller, wurde im Dezember 2006 ein neuer Standard zur drahtlosen Kommunikation zuhause vorgestellt. Dieser basiert auf dem DECT-Standard, trägt den Namen CAT-iq (Cordless Advanced Technology – internet and quality) und soll ab 2007 mit einer erweiterten Funktionalität die Bereiche Breitbandinternet und Telefonie zusammenbringen. Ein wesentliches hochfrequenztechnisches Merkmal ist dabei eine Leistungsregelung der Sendeleistung sowohl der Basisstation als auch des Mobilgeräts.
CAT-iq: DECT-Standard zur Breitband-Datenkommunikation erweitert (Teltarif vom 06.12.06)
Dieser Artikel vermittelt einen kleinen Überblick der neuen Technologie.DECT CAT-iq
Eine kleine Zusammenfassung im "Elektronik-Kompenium"
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